Tolles Wetter, feines Essen, wunderbare Weine azurblaues Meer mir mehr oder weniger sauberen Stränden! Das ist es wovon Leute, die Ferien in der Toskana verbracht haben, erzählen, ja schwärmen können. Auch ich gehöre seit Jahren zu diesen Besuchern, nur, dass ich zusätzlich meinem Hobby fröne. Ich beobachte und fotografiere dort Tiere in der freien, noch unberührten Natur. Ganz besonders haben es mir die dort heimischen Landschildkröten angetan. Eine Unterart der griechischen Landschildkröte (testudo hermanni hermanni) die noch in gewissen Habitaten der Toskana vorkommt, noch vorkommt! Aber eben, wie lange noch? Sie sind ausserordentlich bedroht und ihre Bestandesabnahme ist von Jahr zu Jahr sichtbarer. Während ich vor einem Jahr noch von 20 Jahren Fortbestand dieser Spezies gesprochen habe, muss ich jetzt nach 14 Tagen intensiver, stundenlanger Exkursionen durch die wunderbaren Ursprungsgebiete, meine Annahme auf die Hälfte reduzieren. Leider bin ich nicht alleine mit meiner Feststellung! Auch andere Fachleute, die weit mehr Zeit mit Feldbeobachtungen verbringen, kommen leider zum ähnlichen Schluss. Einer der Hauptgründe dafür, ist die stetige Zunahme der Wildschweinpopulationen, die hier zu einer riesigen Plage geworden sind. Wildschweine fressen alles was ihnen vor den Rüssel kommt und scheuen auch nicht davor zurück, den Panzer einer adulten Schildkröte, die im Maximum um die 1000 Gramm wiegt, zu knacken. Schlüpflinge und semi-adulte Tiere beobachte ich in meinem, mir gut bekannten Gebiet, schon lange keine mehr. Frische Gelege werden meistens schon in der ersten Nacht durch die Schwarzkittel ausgegraben und vertilgt. \r\nIn der Toskana darf offiziell nur 3 Monate im Jahr, vom November bis Januar, gejagt werden und dies nur 3 Tage in der Woche. Mit den Versteckmöglichkeiten, die die Wälder und die dichte Macchia bieten, ist diesen schlauen Viechern kaum oder gar nicht beizukommen. \r\nMit einem Anflug von Traurigkeit kehre ich dieses Jahr aus meinen Toskana-Ferien zurück. Ich frage mich, ob ich nächstes Jahr überhaupt noch Schildkröten antreffen werde? Immer mehr bin ich überzeugt, dass die von mir seit Jahrzehnten, zu Hause gepflegten, artenreinen, toskanischen Schildkröten vielleicht einmal dazu beitragen können, neue Populationen in der freien Natur zu bilden, um den Fortbestand dieser edlen und für mich attraktivsten, europäischen Schildkrötengattung zu garantieren.
Einige Schnappschüsse sind von meinen Streifzügen 2017 mitgekommen!
2 Gedanken zu „Toskana Mai 2017“
Wir sind gerade in der Toskana, nahe Siena und fanden, für uns sehr überraschend, weil wir uns nie mit dem Thema beschäftigt haben, heute eine Schildkröte auf einer Schotterstrasse. Da sie regelmäßig genutzt wird, haben wir das Tier in die Büsche gesetzt.\r\nFoto gerne per Mail.\r\nGruß \r\nUwe
Wir sind gerade in der Toskana, nahe Siena und fanden, für uns sehr überraschend, weil wir uns nie mit dem Thema beschäftigt haben, heute eine Schildkröte auf einer Schotterstrasse. Da sie regelmäßig genutzt wird, haben wir das Tier in die Büsche gesetzt.\r\nFoto gerne per Mail.\r\nGruß \r\nUwe
https://i2.wp.com/www.schildchrot.ch/wp/wp-content/uploads/2014/12/DSC_1160-1.jpg\r\n\r\nSchön, dass sie die Schildkröte weg von der Strasse in Sicherheit gebracht haben!