Bedrohungen in den ursprünglichen Habitaten der toskanischen Schildkröten.
Falls Du auch Schildkröten pflegst, hattest Du sicherlich auch schon Gewissensbisse und dich mit dieser Frage auseinander gesetzt: “ Ist es vertretbar, in unseren Breitengraden, wo die Sonnenscheindauer und damit auch die Tage kürzer und die Temperaturen im Allgemeinen tiefer sind, Schildkröten zu halten?
„Unbestritten bietet die Natur, also die Habitate in den Herkunftsländern unserer Pfleglinge, die idealen und gegebenen Voraussetzungen, sofern dort noch Ur-Zustände vorzufinden sind!
Wir reden gerne von der intakten Natur! In der toskanischen Maremma sind mir schon vor Jahren, einige negative Begebenheiten aufgefallen, die ich mit meinen nachfolgenden Bildern, dokumentiert habe. Vielerorts wurden ganze Hügelzüge abgetragen und neu positioniert, um dem Weinanbau zu noch besseren Sonnen- Bedingungen zu verhelfen. Die Macchia-Wälder wurden kurzerhand gerodet und das dadurch entstandene Land kultiviert.
Zurück blieben, sofern sie nicht einer Begegnung mit technischen Geräten oder einer Brandrodung zum Opfer fielen, die hier beheimateten Schildkröten. Sie müssen sich mit der neuen Situation abfinden, haben aber nur noch geringe Ueberlebenschancen.
Riesige Ländereien der Maremma wurden zuerst trainiert und entwässert. Neuerdings wurden wieder künstliche, der Bewässerung dienende Seen angelegt. Heute stehen hier kilometerweise, Erntemaschinen-taugliche Reben der Weinindustrie.
Auf dem Weg zu ihren Legeplätzen, legen die Weibchen oft weite Strecken zurück. Sie führen mitunter auch durch diese „gefährlichen“ Landwirtschaftszonen. Eine weitere Unart ist, das Gras in den Olivenhainen und zwischen den Reben, einfach zu mulchen. ( kurzer Schnitt und gleichzeitige Häckselung) Dieses liegen gelassene Nebenprodukt dient allenfalls noch als natürlicher Dünger. Für Kleinlebewesen wie Schildkröten, Eidechsen Schlangen etc. ist das Mulchen, eine absolut todbringende Methode.
Grosses Pech hatten Schildkröten auf den obigen und nachstehenden Bildern. Sie wurden Opfer von Mulchmaschinen!

Obige Bilder zeigen ein, laut Totenkopf-Schild, kontaminiertes Feld. Hinweis, nicht betreten! Der Acker wurde vermutlich totgespritzt. Die Pfütze hatte eine leuchtend gelb/grüne, sehr unnatürliche Farbe. Im Hintergrund eine Schildkröte. Dieser Ort wurde uns von Freunden als Schildkröten-Biotop genannt! Er war es, anhand der festgestellten, verbliebenen Schildkröten, zweifelsfrei einmal! Nicht unerwähnt möchte ich die natürlichen Feinde lassen. Rabenvögel, Marder, Füchse, Schlangen etc. Sie waren schon immer da, mit Ausnahme der überaus grossen Wildschwein-Populationen, die wie bei uns, allem was da kreucht und fleucht, den Garaus machen. Trotz sehr starker Bejagung sind sie nicht in der Griff zu kriegen.
Fazit: Schildkröten, die in meiner Obhut leben und aufwachsen, erwartet ein sichereres und somit längeres Leben!